Mit Musik gegen den Schmerz

Musik berührt nicht nur die Seele – sie kann auch das Schmerzempfinden beeinflussen. Dass die vertrauten Klänge der Lieblingsmusik mehr sind als eine Ablenkung vom Schmerz zeigt eindrucksvoll eine Untersuchung am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE). Untersucht wurden Menschen mit Durchblutungsstörungen in den Beinen (pAVK). Wenn Arteriosklerose die Blutgefäße verengt, schmerzt die unterversorgte Muskulatur in den Beinen. Bewegung ist die beste Therapie der Erkrankung, gleichzeitig provoziert sie Schmerzen und erschwert damit das Laufen. Im Rahmen der Studie liefen die Probanden mit ihrer Lieblingsmusik im Kopfhörer im Schnitt zehn Prozent weiter als ohne. Einzelne konnten ihre Laufleistung mit Musik um fast ein Viertel steigern. 

Die stärksten Zuwächse gab es bei Klassik, gefolgt von Pop, Folk und Soul, Poprock, und Disco Musik. Welche Musik eingesetzt wurde, wurde vorher mit den Teilnehmern besprochen. In Fragebögen gaben fast alle Probanden an, dass Musik eine Rolle in ihrem Leben spiele, positive Erinnerungen weckt und einen schmerzlindernden Effekt habe.

Mit der Studie hat die Brahms Billroth Stiftung gezeigt, was viele bisher nur vermuteten: Musik vermindert das Schmerzempfinden. Gehtraining  zusammen mit  Musik ist für Patienten mit Verschlusskrankheiten eine gute und günstige Möglichkeit ihre Beschwerden zu lindern und  im besten Fall eine Operation zu vermeiden.